„Oxymel, ein altes Naturheilmittel neu entdeckt“

Festvortrag zum 14. Hessischen Honigtag 2023 in Friedberg
von Dr. Saskia Wöhl, Fachzentrum Bienen und Imkerei, Mayen
Unterstützt durch Frau Heike Pindus.

„Der Bienenstock ist eine Apotheke“ (Aristoteles)

Schon seit Jahrtausenden ist bekannt, dass Bienenprodukte nicht nur lecker, sondern auch gesund sind und Heilkräfte besitzen. Bienenprodukte spielen daher schon lange eine wichtige Rolle in der Volksmedizin.

Als Apitherapie (lat. Apis Biene und griech. θεραπεία therapeia Dienen; die Pflege der Kranken) wird die medizinische Verwendung der Bienenprodukte Propolis, Bienengift, Honig, Bienenwachs, Bienenluft, Pollen, Gelée royale und Apilarnil (Drohnenbrut) bezeichnet. Und inzwischen ist das alte volksmedizinische Wissen auch wissenschaftlich belegt.

Eingesetzt wird Apitherapie vor allem zur Stärkung des Immunsystems, zur Regenerierung, bei Erkältungskrankheiten, aber auch zur kosmetischen Verwendung

Oxymel, oder auch Sauerhonig, als altes Naturheilmittel besteht überwiegend aus Honig und Essig und ist seit mehr als 2500 Jahren bekannt. In der Vergangenheit ist es in den Hintergrund getreten, wird aber jetzt mit neuen schmackhaften Rezepten neu entdeckt. 

Ursprünglich war es das wichtigste Medikament in der Geschichte. 
Es wurde sowohl von den Römern als auch im arabischen Raum immer wieder aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften beschrieben.

Allgemein bekannt sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Honigs. Insbesondere die 3 % sonstige Inhaltsstoffe in Form von Enzymen, Mineralstoffen, Vitamine und Aminosäuren machen den Honig wertvoll.
Aber auch die Wirkung von Essig ist beachtlich. Verdauung, Blutdruck, Cholesterin und der Stoffwechsel werden positiv beeinflusst.
In der Kombination von Honig und Essig besteht eine noch bessere Wirkung.

Das ursprüngliche Rezept bestand zu 3 Teilen Honig, 1 Teil Essig sowie etwas Salz und Wasser. Es wurde gekocht und war relativ schnell hergestellt und lange haltbar. Um die hitzeempfindlichen Enzyme zu schonen, wird Oxymel heute aber überwiegend kalt hergestellt und mit Heilkräutern und Früchten versetzt.
Beispielsweise seien hier Fenchel, Anis, Hopfen, Baldrian und Quitte, Granatapfel sowie Löwenzahn genannt. Hierdurch erreicht man einen besseren Geschmack und kann durch verschiedene Kombinationen auch verschiedene Beschwerdebilder ansprechen.

Oxymel kann sowohl als Getränk aber auch für die Küche als Dressing genutzt werden. Frau Dr. Wöhl und Frau Pindus stellten zwei aktuelle Rezepte vor und luden die Gäste abschließend zu einer Oxymel-Verkostung ein.